Weißes Fett oder doch besser braunes Fett?

In unserem Körper gibt es weißes, braunes und beiges Fettgewebe

Fett ist nicht gleich Fett. In unserem Körper gibt es weißes, braunes und beiges Fettgewebe. Jedes dieser Fettgewebe hat unterschiedliche Aufgaben.

Weißes Fettgewebe

Weißes Fettgewebe hat verschiedene Aufgaben in unserem Körper. So dient es unserem Körper als Isolation, Baustoff, Trägersubstanz für fettlösliche Vitamine und als Energiespeicher. Außerdem ist es an unserem Stoffwechsel beteiligt. Führen wir auf Dauer mehr Energie zu als wir verbrauchen oder ist der Stoffwechsel gestört, bilden wir zu viel weißes Fettgewebe. Dies begünstigt die Entstehung von Diabetes-Typ-2.

Braunes Fettgewebe

Braunes Fettgewebe entwickelt sich aus Muskelzellen und besitzt im Gegensatz zu weißem Fettgewebe viele Mitochondrien. Diese sind auch für die braune Farbe verantwortlich. Die Mitochondrien dienen hier nicht der Synthese von ATP um Energie für unseren Körper bereitzustellen, sondern sie produzieren

durch die Oxidation von Fettsäuren Wärme. Braunes Fettgewebe kommt vor allem bei Säuglingen und Neugeborenen, aber auch Tieren, die Winterschlaf halten vor. Da Neugeborene im Vergleich zu ihrem Körpervolumen eine große Körperoberfläche haben, verlieren sie mehr Wärme und sind stärker von Auskühlung bedroht. Winterschlafende Tiere können bei langanhaltenden Kältephasen sogar weißes

Fettgewebe in braunes Fettgewebe umwandeln um mehr Wärme zu produzieren. Erwachsene besitzen nur noch geringe Mengen an braunem Fettgewebe.

Beiges Fettgewebe

Beige Fettzellen sind eine besondere Art brauner Fettzellen, die durch Kälteeinfluss im weißen Fettgewebe entstehen. Japanische Wissenschaftler führten eine Studie durch, bei der sie 12 Teilnehmer sechs Wochen lang für je zwei Stunden einer Temperatur von 17 ° C aussetzten. Die Körperfettmasse der Studienteilnehmer sank dabei im Durchschnitt um 5%. Derzeit wird viel in diesem Bereich geforscht, da man sich erhofft ein Medikament zu entwickeln, dass in der Lage ist das braune Körperfett zu aktivieren um so dem Übergewicht und Diabetes-Typ-2 etwas entgegenzusetzen. Ich habe im Internet auch vielfach den Tipp gelesen kalte Wechselduschen würden das braune Fett aktivieren. Das sehe ich eher skeptisch, da es doch einen gravierenden Unterschied macht für ein paar Sekunden kalt zu duschen oder zwei Stunden bei 17 ° C zu verbringen. Ich denke so einfach wird es nicht sein. Aber schaden werden Wechselduschen definitiv nicht! 😉

Die Menge an braunem Fett bei Erwachsenen ist unterschiedlich

Wie Forscher an der Technischen Universität München festgestellt haben, aktivieren manche Menschen braunes Fett stärker als andere und einige besitzen auch mehr davon. Schlanke und jüngere Menschen haben mehr braunes Fett. Bei älteren und beleibteren Personen ist das braune Fett nicht so aktiv und bei 5% der untersuchten Patienten kommt aktives, braunes Fett weitaus häufiger vor als beim Rest der Bevölkerung. Dies könnte eine Erklärung dafür sein warum manche Menschen essen können was sie wollen ohne zuzunehmen und andere, die das gleiche essen alles sofort in weißes Fett umwandeln. Man darf gespannt sein was für Ergebnisse die weitere Erforschung der verschiedenen Fettgewebe noch hervorbringt.

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