Wie uns Hormone steuern

Hormone steuern unseren Körper, Wie Hormone uns steuern

Hormone sind biochemische Botenstoffe die wichtige Prozesse in unserem Körper steuern und sogar unsere Persönlichkeit formen. Nur ein Bruchteil unserer Hormone ist derzeit überhaupt erforscht. Hormone werden in bestimmten Organen gebildet und gelangen über die Blutbahn dorthin wo sie gebraucht werden. Am Zielort angekommen lösen sie eine Reihe von verschiedenen Reaktionen aus.

Hormone und ihre Funktionen

Hormone haben verschieden Funktionen in unserem Körper. In der Schilddrüse werden die Hormone Thyroxin (T4), Trijodthyronin (T3) und Calcitonin gebildet. T3 aktiviert den Stoffwechsel und erhöht den Muskelaufbau. Zu hohe Schilddrüsenhormonkonzentrationen hingegen wirken Muskelabbauend. Calcitonin sorgt dafür, dass Calcium aus dem Blut wieder in die Knochen eingebaut wird. Cortisol ist ein Stresshormon das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es ist appetitanregend, erhöht den Blutzuckerspiegel und hemmt die Fettverbrennung. Es wird aber auch in der Tiefschlafphase der zweiten Nachthälfte gebildet. Morgens zwischen sechs und acht Uhr ist die Cortisolkonzentration am höchsten. Es gilt auch als Wachmacherhomon. Der Gegenspieler zum Cortisol ist das Schlafhormon Melatonin.

Es wird in unserem Gehirn in der Zirbeldrüse gebildet, macht müde und lässt uns besser einschlafen.

Hormone steuern unseren Tagesablauf

Rein biologisch sind wir tagaktiv. Das bedeutet am Tag bei Licht sind wir auf Aktivität und Verdauung eingestellt und in der Nacht bei Dunkelheit auf Ruhe. Neben Cortisol wird morgens auch Testosteron

ausgeschüttet. Es wirkt aktivierend und antriebsfördernd. Die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin wird hingegen durch Licht gestoppt. Auch die beiden Botenstoffe Serotonin und Dopamin werden morgens in größeren Mengen ausgeschüttet. Sie sorgen für gute Laune. Wenn die Mittagszeit naht macht sich Hunger breit. Er wird durch das Hungerhormon Ghrelin ausgelöst. Der Gegenspieler zu Ghrelin ist das Hormon Leptin. Es wird in unseren Fettzellen gebildet und gibt das Zeichen, dass wir satt sind.

Das Mittagstief

Wer kennt es nicht…das Mittagstief. Zwischen 13 und 15 Uhr befinden wir uns auf dem Tiefpunkt. Sehr kohlenhydratreiche Mahlzeiten, besonders wenn sie aus schnell verfügbaren Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl bestehen, verschlimmern diesen Effekt. Es wird dadurch viel Insulin ausgeschüttet. Insulin transportiert zum einen Glukose in die Zellen. Zum anderen transportiert Insulin aber auch die BCAA Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin direkt in die Muskelzellen. Das ist erstmal super, da Insulin dadurch Muskelaufbauend wirkt. Ist aber jetzt viel Insulin vorhanden werden auch viele BCAAs in die Muskeln befördert. Die Aminosäure Tryptophan wird nicht vom Insulin in die Muskeln transportiert und steht nun dem Gehirn vermehrt zur Verfügung. Tryptophan ist Vorläufersubstanz von Serotonin, was wiederum für die Bildung von Melatonin, dem Schlafhormon gebraucht wird. Lichtmangel und schnell

verwertbare Kohlenhydrate können also das Mittagstief verschärfen.

Hormone für einen erholsamen Schlaf

Wenn wir unter Stress stehen wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Wie Sie schon wissen wird es auch als Wachmacherhormon bezeichnet. Zu hohe Konzentrationen von Cortisol behindern das Einschlafen. Damit genug Melatonin gebildet werden kann ist Dunkelheit wichtig. Die Aufnahme von Licht über die Netzhaut behindert die Produktion. Melatonin ist nicht nur für das Einschlafen wichtig. Es ist bis morgens um drei Uhr auf dem Höchststand. Nachts bremst es den Zellstoffwechsel. Das Wachstumshormon Somatotropin wird hauptsächlich in der Tiefschlafphase gebildet und repariert unsere Zellen. Weiterhin spielt es eine wichtige Rolle beim Muskelauf- und Fettabbau. Cortisol hemmt übrigens die Wirkung von Somatotropin. Das Sättigungshormon Leptin dämpft nachts den Hunger und sorgt so ebenfalls für einen erholsamen Schlaf.

Hormone und Stress

Stress setzt eine ganze Hormonkaskade in unserem Körper frei. Wenn etwas für uns bedrohlich wirkt lässt unser Gehirn viele Hormonausschüttende Drüsen aktiv werden. Dabei aktiviert eine

Hormonausschüttung die nächste Drüse, die dann mit der nächsten Hormonausschüttung startet usw. Dabei wird unter anderem Cortisol ausgeschüttet was unsere Aufmerksamkeit erhöht. Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin aktivieren den Kreislauf und machen uns wach. Unser sympathisches Nervensystem wird aktiv und stimmt den Körper auf Aktivität ein. Unsere frühen Vorfahren hatten bei Stress nur zwei Möglichkeiten. Kampf oder Flucht. Darauf bereitet sich unser Körper auch heute noch bei Stress vor. Alles kein Problem solange nach der Stressreaktion wieder Ruhe einkehrt und der Körper auf Entspannung umschaltet. Dafür ist unser parasympathisches Nervensystem zuständig.

Hormone steuern noch viele weitere Abläufe

So gibt es männliche und weibliche Sexualhormone. Unsere Hormone haben nicht nur wichtige Funktionen bei der Schwangerschaft. Sie beeinflussen uns sogar bei der Partnerwahl und sorgen für das berauschende Gefühl der Verliebtheit.

Sport hat Auswirkungen auf die Hormonausschüttung

Sport hat viele positive Wirkungen auf unseren Körper, die in vielen Fällen gut dokumentiert sind und als gesichert gelten. Bei jeder Sporteinheit werden auch eine Menge Hormone ausgeschüttet. Die durch Sport

ausgeschütteten Hormone haben dabei ganz unterschiedliche Wirkungen. Die Glückshormone Serotonin und Dopamin werden neben den Hormonen Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Alle zusammen sorgen vermutlich für das gute Gefühl beim Sport treiben. Beim Krafttraining werden zusätzlich die Hormone Testosteron und Somatotropin freigesetzt. Testosteron sorgt für festere Knochen und

Haarwachstum. Außerdem sorgt es, wie auch Somatotropin für den Aufbau von Muskelmasse. Somatotropin beschleunigt zusätzlich den Fettabbau, da es dem Körper ermöglicht gespeichertes Körperfett direkt zur Energiegewinnung zu nutzen.

Hormonstörungen

Dieses sensible System unseres Körpers kann auch aus dem Gleichgewicht geraten. Hormonschwankungen oder Hormonstörungen können die Folge sein. Ursachen dafür können Umwelteinflüsse, Dauerstress und Ängste sein. Aber auch organische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente können Hormonstörungen auslösen.

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